Der hohe weibliche Anteil unter den aktiven Golfern in Deutschland ist keine Entwicklung der letzten Jahre. Schon früh spielten Frauen im Golfsport hier zu Lande eine wichtige Rolle. In der über 100-jährigen Geschichte des Deutschen Golf Verbandes (DGV) hatten sie von Anfang an einen festen Platz am Abschlag und auf den Grüns. Bereits bei den ersten Meisterschaften des Deutschen Golf Verbandes 1907 gab es einen Damen-Wettbewerb. Seither sind die Frauen fester Bestandteil des Vereinslebens und sind bei internationalen Amateur- und Profiturnieren sehr erfolgreich.
Ein wichtiger Meilenstein war der Solheim Cup, das weltweit größte Damengolfturnier, der 2015 in Deutschland erstmals stattfand. Der Solheim Cup, der Vergleich der besten Profispielerinnen der USA und der besten Europäerinnen, fand im September im Golf-Club St. Leon-Rot bei Heidelberg statt. Etwa 80.000 Zuschauer waren dabei, als die US-Amerikanerinnen mit einem knappen Sieg den Pokal erringen konnten.
Auch vor langer Zeit begeistern sich Frauen für den Sport mit dem kleinen Ball. Obwohl gerade in Großbritannien die Damen oftmals von Golfclubs ausgeschlossen waren, gibt es doch in der dortigen Historie einige prominente Beispiele von Golferinnen: Katharina von Aragon, die erste Ehefrau von Heinrich VIII., soll bereits 1514 gegolft haben – mit einer Begeisterung, die die Frauen von heute noch immer teilen. Auch der schottischen Königin Mary Stuart wird nachgesagt, sie habe 1567, nur ein paar Tage nach der Ermordung ihres Mannes, Golf gespielt.
Frauen und Männer sind aber auch gern gemeinsam auf dem Golfplatz unterwegs, denn es gibt kaum eine Sportart, die ähnlich stark für die Gleichberechtigung der Geschlechter sorgt. Für Herren wie Damen gelten die gleichen Regeln, auch die Zahl der Schläge pro Loch unterscheidet sich nicht. Einzig beim Abschlag gibt es einen Unterschied: Der Abschlag der Frauen liegt ein paar Meter weiter vorne, da die Golfspielerinnen im Durchschnitt weniger weit schlagen als ihre männlichen Sportgenossen.
Mit dem Golfen kann man/frau jederzeit beginnen und bis ins hohe Alter hinein spielen. Und das nicht nur allein, sondern auch mit der Familie oder mit Freunden und über alle Generationen hinweg. Golf wird von Frauen also nicht nur als Sport, sondern auch als familienfreundliche Freizeitgestaltung wahrgenommen. Die Kombination von gesunder Bewegung an der frischen Luft, dem einzigartigen Naturerlebnis, der Möglichkeit des altersübergreifenden Wettbewerbs, dem gemeinsamen Spiel unabhängig vom individuellen Leistungsniveau – all dies kann kaum eine andere Sportart bieten.