Die Golfclubs geben im Bundesdurchschnitt 400.000 Euro allein für das so genannte Greenkeeping inklusive der Personalkosten für fünf Mitarbeiter aus. Die Herren mit dem grünen Daumen spielen also eine zentrale Rolle. Sie sorgen für Zufriedenheit bei über einer halben Million Golfer in Deutschland, die bei jeder Runde Golf Entspannung in freier Natur suchen. Die Kunst der Golfplatzpflege bedeutet also viel mehr als nur Rasenmähen auf Abschlägen, Spielbahnen und Grüns sowie Pflege der Bunker, Roughs und Wasserhindernisse. Greenkeeper benötigen eine fundierte Berufsausbildung und müssen darüber hinaus zusätzliche qualifizierte Weiterbildungsmaßnahmen wahrnehmen. Der lange Weg zum Head-Greenkeeper kann bis zu zwölf Jahren dauern.
Zur optimalen Vorbereitung auf die umfangreichen Aufgaben auf einer Golfanlage müssen Aspiranten eine fünfstufige Ausbildung durchlaufen. Sie beginnt mit drei Lehrjahren in einem „grünen Beruf“ wie Landwirt, Gärtner, Winzer oder Förster. Dann müssen drei Jahre Berufserfahrung in der Golfplatzpflege nachgewiesen werden. Im Anschluss absolviert der Interessent eine Fortbildung zum „Fachagrarwirt Golfplatzpflege Greenkeeper“, die zwischen 13 und 15 Monate in Anspruch nimmt. Nach Abschluss dieses Lehrgangs werden drei weitere Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, um dann die Fortbildung zum „Fachagrarwirt Head-Greenkeeper“ absolvieren zu können, die ebenfalls 13 bis 15 Monate dauert. Für Seiteneinsteiger oder Meister gibt es alternative Möglichkeiten der Qualifizierung.
Die Ansprüche der Golfspieler wachsen stetig und damit auch das Aufgabenspektrum der Greenkeeper. Die Anforderungen an die Führungskräfte in diesem Bereich steigen daher ebenfalls. So umfasst die Ausbildung theoretische und praktische Grundlagen von Grünflächenbau und Grünflächenpflege, Golfplatzpflege und Golfplatzeinrichtungen, Platzmanagement, aber auch Leitung und Organisation, Betriebswirtschaft und Recht.
Der Head-Greenkeeper ist wichtiger Partner des Vorstandes oder Clubmanagements, die sich auf seine Arbeit und Entscheidungen im Pflegebetrieb verlassen können müssen. Neben all dem muss sich der Greenkeeper auch immer wieder neuen Anforderungen stellen: so sind heutzutage die Belange der Umwelt noch stärker zu berücksichtigen und ein moderner Maschinenpark zu betreuen.
Der Deutsche Golf Verband (DGV) gründete 2000 federführend die Arbeitsgemeinschaft-Greenkeeper-Qualifikation (AGQ). Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, Golfclubs, Golfanlagenbetreibern oder Golfplatzpflegepersonal eine Hilfestellung bei der Definition der Aufgaben zu geben, die bei der Pflege und dem Pflegebetrieb anfallen. Neben den Berufsbildungszentren, die sich mit der Fort- und Weiterbildung im Bereich Greenkeeping beschäftigen, sind auch die Deutsche Rasengesellschaft, das European Institute of Golfcourse Architects sowie der Greenkeeper Verband Deutschland Mitglied der AGQ.