
Neu angepflanzte Obstbäume (Mai 2024) / GC Schloss Mainsondheim/Weyers
Der GC Schloss Mainsondheim stellte für dieses Projekt geeignete Flächen zur Verfügung, die weit genug abseits der Spielbahnen liegen. Im Gegenzug wurden 85 junge Obstbäume geliefert und in Form von klassischen Streuobstwiesen, hier vorwiegend in Reihe, angepflanzt. Zur Gewährleistung einer ausreichenden Bewässerung der jungen Bäume wurde eine Tropfbewässerung installiert.
Hintergrund des vom Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus finanziell geförderten Paktes ist die Tatsache, dass Streuobstwiesen über die letzten Jahre immer mehr abgenommen haben und damit der Lebensraum Streuobstwiese stark bedroht ist. So verschwand in Franken seit den 1960er-Jahren fast jeder zweite Obstbaum. Die Gründe für diese Reduktion sind vielfältig, wie z.B. Strukturwandel in der Landwirtschaft (Abwanderung und Verteuerung der Arbeitskräfte), EU-Agrarpolitik (billige Importe aus dem Ausland) und Flurbereinigungsmaßnahmen. Des Weiteren müssen auch heute noch Streuobstwiesen Baugebieten oder Straßen weichen. Ebenfalls zu den Gründen gehören Aufgabe der Nutzung und fehlende Nachpflanzung. All dies führt langfristig zur Bestands- und Lebensraumvernichtung. Vernichtet wird damit aber auch ein wichtiger Teil der in Unterfranken über mehrere Jahrhunderte gewachsenen artenreichen Kulturlandschaft.
Im Unterschied zu Obstplantagen werden Streuobstwiesen sehr pfleglich mit nur minimalen menschlichen Eingriffen bewirtschaftet. Ebenso im Unterschied zu Obstplantagen wachsen auf den Streuobstwiesen alte, den Bodenverhältnissen entsprechende Obstsorten, die die Sortenvielfalt aufrechterhalten.
Streuobstwiesen bieten einen besonders wertvollen Lebensraum für viele seltene und schützenswerte Pflanzen- und Tierarten. Sie schaffen für Wildblumen und Wildkräuter geeignete Bedingungen, sich ausbreiten zu können. Die Bäume der alten Obstsorten und die Pflanzen bieten Rückzugsorte und ein vielfältiges und reichliches Nahrungsangebot für eine große Anzahl von Tieren, von Insekten über Mäuse und Vögel bis hin zu Rehen.
Mit dieser Maßnahme fördert der GC Schloss MainsondheimErhalt und Stärkung der pflanzlichen und tierischen Artenvielfalt und zeigt gleichzeitig, dass auf der Fläche des Grundstücks bei guter Planung Golf und Natur durchaus vereinbar ist.

(v.l.) Präsident Peter Siegel, Gärtner Christoph Seufert, Greenkeeper Wolfgang Kapp unf Denis Groves beim Anpflanzen der Obstbäume (März 2024). | © GC Schloss Mainsondheim/Weyers
Text: Peter Weyers