
Die Freude ist groß: Das Bild zeigt (von links) Karl Heinz Schröder, Fachwart für Arbeitsschutz, Jürgen Gaus (DQS-Auditor), Karl Dittmar, Dr. Ute Röder, Golf&Natur-Ausschussmitglied Karl Jakob, Clubmanagerin Sandra Linnemann, Jürgen Richter, Dr. Gunther Hardt und Christian Büker. Foto: Vera Gerstendorf-Welle
Golf&Natur-Zertifikat in Gold für den GLC Bad Salzuflen
„Wir sind stolz und glücklich, nach der Auszeichnung mit Silber im vergangenen Jahr jetzt auch die beste Stufe mit Gold erreicht zu haben“, so Clubpräsident Jürgen Richter. Erste Gratulanten waren Kreisumwelt-Chefin Dr. Ute Röder an der Seite von CDU-Kreistagsmitglied Karl Dittmar.
Mit der Gold-Auszeichnung erfüllt der GLC Bad Salzuflen maßgebliche Anforderungen wie zum Beispiel die Erschaffung von mehreren 1000 Quadratmetern Blühwiesen auf dem rund 60 Hektar großen Gelände sowie das Pflanzen einer Streuobstwiese und den naturintegrierten Ausbaus eines kleinen Teiches am linken Rand der Spielbahn 13. Büker: „Es geht uns darum, dass wir Wildbienen- und Insektenprojekte weiterführen und die notwendigen Futterquellen anlegen.“ Dazu gehört auch das Aufhängen von Nistmöglichkeiten im Sinne des Vogelschutzes sowie die Schaffung von Totholzbereichen (Holzklafter) für holzbrütende Insekten. Dass der Einsatz von Herbiziden auf dem Index steht, ist für Büker eine Selbstverständlichkeit.
Hardt selbst nimmt Golfer und ihre Leidenschaft in die Pflicht, betont die Verantwortung für Natur und Umwelt und die Erhaltung, Förderung und Schaffung von Artenvielfalt. Hardt: „Es wäre schön, wenn sich im Bewusstsein der Menschen festsetzt, dass Golfanlagen naturnaher Sport und Freizeitbeschäftigung bedeuten. Beispielsweise bin ich sicher, dass die Golfer hier in Bad Salzuflen den Ehrgeiz haben, die ökologisch wertvollste und schönste Streuobstwiese im Kreis zu besitzen. Oder: Es wäre sensationell, wenn die Golfer nächstes Jahr am 2. Mai ein Fest der Artenvielfalt veranstalten würden. Dann ist Weltbienentag.“ Noch im November, bei scharfem Ostwind, pflanzen Büker und seine Mannschaft 50 altwestfälischen Apfel- und Birnensorten, um Insekten lebenswichtige Nahrung zu geben. Aber auch dem Mensch. Büker: „In einigen Jahren werden die Bäumchen auch Obst tragen, dann werden wir überlegen, ob wir Apfelsaft oder Obstbrand herstellen.“ Einen eigenen Bienenhonig gibt es bereits: Hinter dem Abschlag der Bahn 15 stehen mehrere Bienenvölker, die so viel Honig erzeugen, dass der Verkauf schon prächtig floriert. Das Glas kostet 6 Euro.
Gute Nachrichten gibt es auch von den Schafen, die zwischen den Bahnen 13 und 14 dafür Sorge tragen, die Ausgleichsflächen zu pflegen. Richter selbst ist überzeugt, dass „jeder, der an unserer Anlage am Schwaghof in Bad Salzuflen vorbeikommt und den Golfsport kennenlernen will, muss wissen, dass er auf einer ökologisch hochwertigen Fläche seinen Sport betreibt.“ Dr. Gunther Hardt geht mit seinen Ideen so weit: „Warum initiieren wir nicht an der Universität Bielefeld eine Bachelor-Arbeit für mehrere Studenten, die sich mit dem Thema, Ökologischer Wert von Golfanlagen’ befassen. Es geht doch darum zu zeigen, dass wir als Golfer schon längst raus sind aus unserer altmodischen Ecke und einen erheblichen Teil dazu beitragen, dass unsere Umwelt blüht und gedeiht.“
Die Vorteile von Natur und Golf im GLC Bad Salzuflen sehen so aus:
1. Kosteneinsparung durch bewussten Umgang mit Ressourcen wie Dünger, Spritzmittel, Wasser und Energie;
2. Motivation und Weiterbildung der Mitarbeiter;
3. Pflegemanagement standortgerecht und zielorientiert ausrichten;
4. Betonung von Naturschutz und Ressourcenorientierung als Werte des GLC;
5. optimale Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen, Behörden und Umweltorganisationen;
6. die Verantwortung für Natur und Umwelt gegenüber der Bevölkerung durch offene Kommunikation und Veröffentlichungen hervorheben.
Ein Beitrag von Dietmar Welle, Lippischen Landes-Zeitung