
Aktuelle Witterung und ihre Auswirkung auf die Golfplatzbewässerung (Bild: A. Klapproth)
Golfanlagen in Deutschland sind von der zunehmenden Wasserproblematik betroffen, die zur Bewässerung ihres Golfplatzes vorwiegend Grundwasser nutzen. Generell ist die Entwicklung der Wassersituation bundesweit sehr differenziert zu bewerten. In einigen Regionen sind die Oberflächengewässer von der Trockenheit besonders betroffen, in anderen Regionen betrifft es den Grundwasserhaushalt. So muss sich jede Golfanlage an ihrem Standort mit der Problematik klimatischer Veränderungen und der mittelfristigen Beregnungswasserversorgung auseinandersetzen.
Durch den Klimawandel geht es beim Platzmanagement nicht mehr nur um den Erhalt von Golfrasen, es sind die letzten Jahre auch wertgebende Vegetationsbestände und somit der Naturlebensraum in den Mittelpunkt der Erhaltungsbemühungen gerückt. Viele Golfanlagen liegen in Frischluftschneisen, die Kaltluft aus den Waldflächen in die Städte transportieren. Eine Golfplatzbewässerung wirkt sich als Nebeneffekt positiv auf den örtlichen Naturlebensraum aus. So profitieren die angrenzenden Vegetationsbestände, wie Bäume, Sträucher und Wildkräuter von einer ausreichenden Bodenfeuchte. Beim Erhalt der örtlichen Bodenfeuchte wird auch die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens sichergestellt und minimiert somit den oberflächlichen Wasserabfluss. Dadurch wird bei Regenfällen das Wasser besser vom Boden aufgenommen und kann am Ende der Vegetationsperiode sofort zur wichtigen Grundwasserneubildung beitragen.
Um möglichst alle Vegetationsbestände und artenreiche Lebensräume erhalten zu können, sollte mittelfristig das Beregnungswasser noch sparsamer als bisher eingesetzt werden. Dazu sollten die Gräserbestände den klimatischen Anforderungen angepasst werden, beispielsweise durch Nachsaat trockentoleranter Arten und bei Neuanpflanzungen sind klimaverträgliche Baumarten zu wählen. Darüber hinaus sollte das Beregnungswasser in niederschlagsreichen Monaten möglichst umfangreich in Beregnungsspeicherteichen gesammelt werden. Die regelmäßige Kontrolle, Wartung und Einstellung der Beregnungstechnik tragen wesentlich zur Reduzierung des unproduktiven Wasserverbrauchs bei. Der sparsame Umgang mit Beregnungswasser ist ein wichtiger Baustein der Golfplatzpflege: Denn nur mit einer gezielten und bedarfsgerechten Beregnung können sich Gräserbestände mit einer tiefen Wurzelbildung entwickeln, was wiederum die Voraussetzung ist, damit Golfplatzbetreiber auch in einem trockenen und heißen Sommer die gewünschte Qualität der Spielflächen bereitstellen können.