
Apfelernte im Golf-Club Kitzeberg | © Nadine Schättler, Kieler Nachrichten
Mehr als 100 Obstbäume zählt Elke Brendel, Präsidentin des Golf-Club Kitzeberg, auf ihrer Anlage. Die meisten wurden mit der Erweiterung des Golfplatzes von neun auf 18 Loch im Jahr 2000 gepflanzt. Heute freuen sich viele der 800 aktiven Clubmitglieder nicht nur über die schöne Blüte im Frühjahr, sondern auch über die reiche Ernte im Herbst. "Es kommen jedes Jahr einige Mitglieder zum Ernten und nehmen eine ganze Menge mit nach Hause", so Brendel. Doch bei mehr dieser Anzahl an Obstbäumen mit Äpfeln, Birnen, Quitten und Pflaumen bleibt meistens etwas übrig und verkommt an den Ästen oder auf dem Rasen. "Das hat mir in den letzten Jahren schon immer in der Seele weh getan, dass ein Teil von unserem schönen Obst nicht genutzt wird." Und dann las die Club-Präsidentin in den Kieler Nachrichten einen Artikel über die Resteritter aus Kiel.
Die drei Geographie-Studenten Moritz Dietzsch, Nick Eßwein und Oke Hansen retten seit drei Jahren Obst und Gemüse vor der Tonne von Händlern oder Privatmenschen, um daraus Fruchtaufstriche und Chutneys oder Säfte herzustellen. "Wir kämpfen aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung", erklärt Moritz Dietzsch seine persönliche Motivation. Denn bisher sei das Projekt, das im Rahmen eines Lernprogramms an der Uni entstanden ist, nicht mehr als nur ein Hobby neben Studium und Job. Mit dem Projekt wollen sie nicht nur selber etwas tun, sondern auch andere zum Handeln anregen. Hinzukommt der soziale Aspekt. Denn für jedes verkaufte Glas spenden die Resteritter einen Euro an die Stiftung Mittagskinder in Hamburg, die benachteiligten Schulkindern ein warmes Mittagessen ermöglicht.
Weil die Resteritter meistens nicht wissen, welches Obst in welchen Mengen anfällt, entscheiden sie oft spontan, was aus den geretteten Lebensmitteln machen. Nach der Ernte beim Golf-Club wollen sie hier einen Großteil der Äpfel für Saft verwenden. Dieser sowie die anderen Produkte können in verschiedenen Kieler Geschäften oder über den Onlineshop www.resteritter.de gekauft werden.
Quelle: Kieler Nachrichten, 27. Oktober 2020, Nadine Schättler (Auszug)