Abschlagsfarben:
Auf jeder Spielbahn gibt es verschiedene Abschläge, die farbig markiert sind. Die Reihenfolge der Farben ist von vorn nach hinten wie folgt festgelegt: grün (Junior-Tees), orange, rot, blau, gelb, weiß, schwarz. Jeder Platz muss über rote und gelbe Abschläge verfügen, weitere Farben können optional zusätzlich eingerichtet werden.
Die Auswahl der Abschläge für eine Runde sollte je nach Spielstärke erfolgen. Ein Golfer kann dabei von jedem Abschlag spielen, für den ein Course Rating erfolgt ist und somit ein Course Handicap vorliegt. Für Damen wird das Course Rating nur bis zu einer Länge von 5.800 m auf 18 Löcher erstellt, sodass weiße und schwarze Abschläge in der Regel nur Herren zur Verfügung stehen (vergl. Handicap-Regeln, Anhang G).
Adjusted Gross Score (AGS):
Adjusted Gross Score ist die englische Bezeichnung für ein gewertetes Bruttoergebnis (Siehe: gewertetes Bruttoergebnis „GBE“).
Aktueller Handicap Index:
Der aktuelle Handicap Index ist das für die Turnierwertung genutzte Handicap eines Spielers. Durch die "26,5-Bremse" oder das "Cap-Verfahren" kann der aktuelle Handicap Index sich von dem berechneten kalkulierten Handicap Index des Spielers unterscheiden.
Ankerergebnis:
Das Ankerergebnis ist ein „Konvertierungseintrag“, der immer dann notwendig wurde, wenn der Spieler zum Zeitpunkt der Umstellung auf das World Handicap System keine 20 vorgabenwirksamen Ergebnisse seit 2017 in seinem Stammblatt hatte. Dieser Eintrag stellt sicher, dass der Handicap Index nicht zu gravierend von der letzten EGA-Vorgabe abweicht.
Anteiliges Handicap:
Ein anteiliges Handicap kann immer dann gewährt werden, wenn die Spielleistung in einem Spiel entweder nicht alleine erbracht wird (Auswahldrive, Chapman-Vierer, Scramble etc.) oder wenn das Spielformat, Spieler mit höheren Handicaps bei voller Handicap-Gewährung bevorteilen würde (Lochspiel).
Es wird als prozentualer Anteil eines Course Handicaps angegeben (3/4, 7/8, etc.) und dient der besseren Chancengleichheit (vergl. Handicap-Regeln Anhang C).
Ob ein Turnier überhaupt mit anteiligem Handicap ausgeschrieben wird und wenn Ja mit welchem anteiligen Handicap, obliegt alleine der Entscheidung der Spielleitung.
Üblicher Weise hängt der Club eine entsprechende Tabelle aus, aus der jeder Spieler entnehmen kann, mit welchem Playing Handicap das Spiel gespielt wird.
Auslandsergebnisse:
Während in Deutschland erzielte Handicap-relevante Ergebnisse über das DGV-Intranet übertragen werden und so automatisch in die Scoring Records der Spieler gelangen, müssen im Ausland erzielte Ergebnisse durch den Spieler dem Heimatclub zugesandt werden, der diese dann erfasst (Erklärungen dazu finden Sie im DGV-Serviceportal unter "Golfregularien / Arbeitshilfen / WHS-Update für die Saison"). Der Eintrag muss so schnell wie möglich erfolgen. Folgende Angaben werden für den Eintrag benötigt:
- 9 oder 18 Löcher
- Datum
- Austragungsort
- Land
- GBE (Gewertetes Bruttoergebnis)
- Par / Course-Rating-Wert / Slope-Wert
- (PCC falls angewendet, ansonsten ist der Wert 0)
Liegen dem Heimatclub diese Informationen nicht vor, ist die Erfassung der Runde nicht möglich.
Mit Österreich und der Schweiz erfolgt ein direkter Datenaustausch, so dass die Ergebnisse aus den beiden Ländern direkt übertragen werden (sollten). Die direkte Übertragung ist nur möglich, wenn der Spieler sich auf der gastgebenden Golfanlage mit seinem Heimatclub angemeldet hat.
Außergewöhnliches Ergebnis:
Ein außergewöhnliches Ergebnis ist ein Ergebnis mit einem Score Differential von mindestens sieben Schlägen unter dem Handicap Index des Spielers. Dieses wird in der Neuberechnung des Handicap Index besonders berücksichtigt, indem ein zusätzlicher Schlag abgezogen wird. Wenn ein Score Differential von zehn oder mehr Schlägen unter dem Handicap Index erzielt wird, erfolgt ein zusätzlicher Abzug von zwei Schlägen bei der Neuberechnung des Handicap Index.
Zu diesem Zweck wird der Score Differential des außergewöhnlichen Ergebnisses, sowie alle zuvor erzielten Score Differentials, die sich bereits im Scoring Record befinden, um einen oder zwei Schläge reduziert. (Ältere Ergebnisse, die noch aus der Zeit des EGA-Vorgabensystems stammen, können nicht reduziert werden.) Für die Folgeergebnisse (nach dem außergewöhnlichen Ergebnis) gibt es hingegen keine Anpassung. Diese ist nicht mehr notwendig, da die Folgeergebnisse ohnehin bereits mit dem reduzierten Handicap gespielt worden sind.
Ausschreibungen:
Ausschreibungen dienen den Spielern zur Information über anstehende Turniere und registrierte Privatrunden (RPR). Hier werden im Speziellen die Austragungsformalitäten geregelt. Ausschreibungen sind für jedes Turnier und jede RPR verpflichtend. Wenn keine Ausschreibung vorliegt, darf das erspielte Ergebnis nicht Handicap-relevant gewertet werden. Teilnehmer müssen grundsätzlich ausreichend vor Spielbeginn die Ausschreibungen einsehen können.
Besserlegen:
Bei extremen Platzbedingungen, z.B. bei einem sehr weichen Platz nach einer längeren Regenphase, kann es für Spieler hilfreich sein, "Besserlegen" zu gestatten. Der Ball darf nach der Regel innerhalb einer vorgegebenen Länge (z.B. eine Scorekarten- oder eine Schlägerlänge) an eine bessere Stelle des Platzes gelegt werden (nicht näher zur Fahne). In der Hauptsaison (Mai bis September) muss hierfür vorab die Genehmigung des zuständigen LGV eingeholt werden, zwischen Oktober und April kann der Club selbst entscheiden, ob die dafür notwendige Platzregel in Kraft gesetzt werden soll.
Jede Spielleitung sollte sorgfältig abwägen, ob das Spiel mit Besserlegen tatsächlich notwendig ist. Während es von Spielern immer begrüßt wird, ist das Verfahren für den Platzzustand nicht förderlich.
Bogey-Spieler:
Als Bogey-Spieler gilt nach der Definition im Course Rating ein Golfer, mit einem Handicap Index von ungefähr 20,0 bei Herren und ungefähr 24,0 bei Damen.
Brutto:
Bei der Brutto-Wertung in einem Turnier gewinnt derjenige Spieler, der die Runde mit den wenigsten Schlägen absolviert. Der Handicap Index des Spielers wird dabei nicht berücksichtigt.
Auch einem Spieler ohne Handicap Index, bzw. ohne einen aktuellen Nachweis, kann die Teilnahme an der Brutto-Wertung eines Turniers ermöglicht werden. Für die Teilnahme an Netto-Wertungen muss ein aktueller Handicap-Nachweis vorliegen.
Cap-Verfahren:
Das Cap-Verfahren dient dazu, einen Handicap Index nicht durch ein vorübergehendes Formtief unverhältnismäßig stark ansteigen zu lassen. Es wird für jeden Spieler angewendet, der seit 2021 zwanzig Ergebnisse im Scoring Record aufgelistet hat. Als Basis dient der Low Handicap Index, also der niedrigste Handicap Index des Spielers innerhalb der vorangegangenen 365 Tage.
Für die Berechnung des Cap-Verfahrens werden zwei Schwellenwerte unterschieden:
- Soft Cap: Drei Schläge über dem Low Handicap Index. Ab diesem Punkt wird der weitere Anstieg des Handicap Index um 50% reduziert.
- Hard Cap: Fünf Schläge über dem Low Handicap Index. Ab diesem Punkt ist kein weiterer Anstieg des Handicap Index möglich, bis sich der Low Handicap Index verändert.
(vergl. Handicap-Regel 5.8).
Clubmitglied:
Als Clubmitglied, im Sinne der Handicap Regeln, gilt eine Person, die bei einem DGV-Mitglied ein durchgängiges Spielrecht über mindestens zwölf Monate hat, das ihm erlaubt, einen Handicap Index geführt zu bekommen. Ohne Clubmitgliedschaft ist weder eine Handicapführung noch die Bestätigung eines Handicap Index möglich.
Course Handicap:
Das Course Handicap gibt die Anzahl der Handicap-Schläge an, die ein Spieler für eine bestimmte Abschlagsfarbe erhält (ohne Nutzung eines anteiligen Handicaps). Es ergibt sich aus dem Handicap Index des Spielers und kann der Course-Handicap-Tabelle des Platzes entnommen werden, die auf jeder Golfanlage aushängt. Die Tabelle Ihres Clubs finden sie im DGV-Serviceportal unter "Mein Club - Clubdaten - Anlagendaten WHS".
Berechnet wird das Course Handicap wie folgt:
Course Handicap = HCPI x (Slope / 113) + (Course Rating - Par)
Es wird nach der Handicapverteilung über die zu spielenden Löcher verteilt und gibt damit die Schlagzahl an, die ein Spieler zusätzlich zum Par des Lochs spielen darf.
Da die Schwierigkeit für 9- oder 18-Löcher-Runden unterschiedlich ist, wird das Course Handicap für beide Runden separat berechnet und kann nicht vom jeweils anderen Wert abgeleitet werden. Die Course-Handicap-Tabelle unterscheidet daher 9- und 18-Löcher-Runden (für 9-Löcher-Runden ist ab 2024 eine Änderung des Verfahrens geplant).
Course-Handicap-Tabelle:
Die Course-Handicap-Tabelle steht im DGV-Serviceportal zur Verfügung (siehe "Mein Club - Clubdaten - Anlagendaten WHS). Aufgrund der im WHS im Vergleich zum früheren EGA-System größeren Datenanzahl ist die Liste umfangreicher geworden. Der Ausdruck kann dazu wie gewohnt im DIN A4 Format oder neu auch als DIN A 3 erfolgen. Bitte beachten Sie, dass es für 9- und 18-Löcher Runden separate Course-Rating-Tabellen gibt und die Werte nicht aus der jeweils anderen Tabelle abgeleitet werden können.
Course Rating:
Das Course Rating ist ein Platzbewertungssystem, das weltweit nach einheitlichen Kriterien die Schwierigkeit eines Platzes ermittelt. Jede Abschlagfarbe ist ein eigener Platz und hat somit eigene Course Rating Werte.
Das Course Rating ermittelt die Schlagzahl, die ein Scratch-Spieler beim Spielen einer Abschlagsfarbe durchschnittlich spielt und die Schlagzahl, die ein Bogey-Spieler durchschnittlich spielt. Aus diesen beiden Werten wird zusätzlich der Slope-Wert ermittelt, der notwendig ist, um die Auswirkung des Course Ratings für die nicht betrachteten Spieler sichtbar zu machen.
Die Course-Rating-Werte werden genutzt, um das Course Handicap für jeden Spieler zu ermitteln.
Die Course-Rating-Werte müssen aufgrund der Lizenzbedingungen der World Handicap Authority (Lizenzgeber) in regelmäßigen Abständen (ca. 8–10 Jahre) überprüft und ggf. angepasst werden. Sollten zwischenzeitlich Umbaumaßnahmen vorgenommen oder die Platzpflege verändert worden sein, informieren Sie bitte den DGV.
Bitte beachten Sie, dass turnusmäßige Re-Ratings für DGV-Mitglieder (bis zu sechs Ratings) kostenlos sind. Zusätzliche Course Ratings, oder Platzbewertungen außerhalb des Turnus müssen jedoch in Rechnung gestellt werden (siehe auch DGV-Serviceportal "Golfregularien - Platzbewertung").
Course-Rating-Korrektur:
Die Course Rating Korrektur (engl. Playing Condition Calculation / PCC) ist eine statistische Berechnung. Sie ermittelt, ob die Bedingungen am Spieltag von den Bedingungen, die dem Course Rating zugrunde lagen, deutlich abweichen. Neben Platz- und Bodenverhältnissen werden die Spielbedingungen auch durch das Platz-Setup und teilweise auch durch extreme Wetterbedingungen beeinflusst.
Diese Berechnung findet immer am Abend statt, nachdem alle Spielergebnisse des Tages eingegangen sind. Voraussetzung für die Berechnung ist, dass mindestens acht Spieler mit einem Handicap Index von 26,4 oder niedriger ein Handicap-relevantes Ergebnis über 18-Löcher einreichen. Ergebnisse von Spielern mit höheren Handicap Indizes fließen in die Berechnung des PCC nicht mit ein und werden für den Fall einer Berechneten Korrektur auch nicht verändert (vergl. Handicap-Regel 5.6).
Course Rating System:
Der DGV ist Lizenznehmer der WHA (World Handicap Authority), dem Herausgeber des Course Rating Systems. Die einheitliche Anwendung des Systems gewährleistet eine gleichbleibende Schwierigkeitsbewertung aller weltweit zum Handicap-relevanten Spiel genutzten Golfplätze. Dazu werden Course-Rating-Teams ausgebildet und regelmäßig geschult, die an einem Bewertungstag auf der Golfanlage die notwendigen Daten erheben.
Course-Rating-Wert:
Der Course-Rating-Wert gibt die Schwierigkeit des Golfplatzes an. Der Wert drückt die für einen Scratch-Spieler ermittelte Schlagzahl auf eine Dezimalstelle genau an. Er wird durch die Bewertung der für die Scratch-Spieler relevanten Schwierigkeiten in jeder Landezone und auf jedem Loch ermittelt.
DGV-Mitglied:
Mitglieder des DGV sind Golfclubs und Betreibergesellschaften. Golfspieler hingegen sind keine direkten Mitglieder des DGV. Die Mitgliedschaft im DGV wird durch die Verbandsordnung und darin enthaltenen Aufnahme- und Mitgliedschaftsrichtlinien (AMR) des DGV geregelt (für Verbandsverordnungen siehe DGV-Serviceportal "Ihr Verband - Verbandsmitgliedschaft - Verbandsregularien").
DGV-Spieler ID:
Siehe Spieler-Identifikationsnummer
Disqualifikation:
Wenn ein Spieler in einem Turnier gegen eine Regel verstößt, die nicht durch Strafschläge ausgeglichen wird oder werden kann, ist das so erzielte Ergebnis nicht mit den Ergebnissen der anderen Teilnehmer vergleichbar. Der Spieler wird für die Turnierwertung disqualifiziert, d.h. das Ergebnis wird auf der Ergebnisliste mit DQ markiert.
Für die Handicap-Relevanz muss in diesem Fall geklärt werden, ob die Runde odnungsgemäß gespielt worden ist und das Ergebnis trotz der Disqualifikation Handicap-relevant gewertet werden kann, oder ob auch hier keine Wertung möglich ist (vergl. Handicap-Regel 2.1b).
EDS (Extra Day Score):
EDS ist ein Begriff aus dem früheren EGA-Vorgabensystem. Als Extra Day Score wurden Handicap-relevante Privatrunden bezeichnet. Im World Handicap System werden diese Runden als „Registrierte Privatrunde“ bezeichnet.
EGA (European Golf Association):
Der Europäische Golf Verband ist verantwortlich für die Umsetzung der Handicap-Regeln in den europäischen Nationen. Als Lizenznehmer für Deutschland setzt der DGV die Handicap-Regeln zusammen mit den Offiziellen Golfregeln, dem Amateurstatut und dem USGA Course Rating System für Deutschland um.
Einzel-Zählspiel:
Spielformen des Zählspiels sind das klassische Zählspiel, das Zählspiel nach Stableford, das Zählspiel nach Maximum Score und das Zählspiel gegen Par / Bogey. Nach den Handicap-Regeln sind Turniere in einer Einzel-Zählspiel-Spielform in der Hauptsaison immer Handicap-relevant (vergl. Handicap-Regel 2.1a).
Ergebnisart:
Im Scoring Record des Spielers werden die Arten der Handicap-relevanten Ergebnisse gekennzeichnet. Folgende Abkürzungen werden verwendet: Z = Zählspiel, S = Stableford, H = Höchstergebnis / Maximum Score, P = gegen Par / Bogey, G = Gemischt.
Ergebnisbestätigung:
Jedes Handicap-relevante Ergebnis muss durch einen Zähler entweder durch physische Unterschrift auf der Scorekarte oder durch eine elektronische Signatur bestätigt werden (vergl. Handicap-Regel 4.4).
Liegt diese Bestätigung nicht vor, ist dieses Ergebnis nicht Handicap-relevant bzw. verfällt der Disqualifikation.
Exceptional Score:
Siehe Außergewöhnliches Ergebnis
Extra Day Score (EDS):
Siehe Registrierte Privatrunde
Gewertetes Bruttoergebnis (GBE):
Das gewertete Bruttoergebnis ist ein maßgeblicher Wert für die Berechnung des Score Differentials, das von einem Spieler auf einer Runde erzielt wurde. Es besteht aus allen gespielten Schlägen und zugezogenen Strafschlägen, wobei jedoch das maximale Ergebnis eines Lochs auf Netto-Doppelbogey (= Par + Handicap-Schläge + 2) begrenzt wird. Das bedeutet, dass falls die gespielte Schlagzahl eines Loches größer ist als ein Netto-Doppelbogey oder auf einem Loch gar nicht eingelocht wird, an dieser Bahn ein Netto-Doppelbogey als Maximalergebnis gewertet wird.
Es kann somit vorkommen, dass ein Spieler in einem Einzel-Zählspiel zwei Bruttoergebnisse erzielt: Das tatsächlich gespielte Brutto-Ergebnis (das alle Schläge enthält) und das gewertete Bruttoergebnis (das auf Netto-Doppelbogeys reduziert wurde). In einigen Fällen dann das gewertete Bruttoergebnis auch höher, als das gespielte Brutto-Ergebnis sein. Das ist immer dann der Fall, wenn in einem Stableford-Spiel ein Loch gestrichen wird.
Das gewertete Bruttoergebnis wird nur für die Handicap-Führung genutzt. Für die Turnierwertung (also die Preiswertung) zählen alle vom Spieler ausgeführten Schläge, inklusive der zugezogenen Strafschläge.
(vergl. Handicap-Regel 3).
Golfanlage:
Eine Golfanlage besteht nach den Offiziellen Golfregeln aus fünf definierten Bereichen: Gelände, Abschlag des zu spielenden Lochs, Penalty Areas, Bunker und Grün des zu spielenden Lochs. Für Handicap-relevantes Spiel werden für die genutzten Abschläge gültige Course-Rating- und Slope-Werte benötigt (vergl. Definition in Handicap-Regeln sowie Offizielle Golfregel 2.2).
Golfregeln:
Die Offiziellen Golfregeln werden gemeinsam durch die USGA (United States Golf Association) und den R&A (Royal & Ancient Golfclub of St. Andrews) herausgegeben und schließen Musterplatzregeln und die "Angepassten Golfregeln für Spieler mit Behinderung" mit ein. Für den deutschen Sprachraum werden die Golfregeln durch den DGV übersetzt. Der DGV ist oberste Regelinstanz für Deutschland.
Handicapausschuss:
Jedes DGV-Mitglied muss einen Handicapausschuss benennen, der für die Einhaltung der Handicap-Regeln zuständig ist. Im World Handicap System reicht schon eine verantwortliche Person aus. Da die Anforderungen an einen Handicapausschuss umfangreich und verantwortungsvoll sind, empfiehlt es sich, über die Minimalanforderung hinaus, zur gegenseitigen Unterstützung einen dreiköpfigen Handicapausschuss zu benennen.
Neben den DGV-Mitgliedern werden auch durch die LGV und den DGV Handicapausschüsse eingesetzt, die dafür verantwortlich sind, dass alle Beteiligten ihren Pflichten aus den Handicap-Regeln nachkommen (vergl. Handicap-Regel 1.3 und Anhang A).
Handicapbeschränkung:
Nicht selten kommt es vor, dass ein Golfclub in der Ausschreibung eine Handicapbeschränkung vorgibt (Bsp: Teilnahmeberechtigt Spieler mit Handicap Index bis 36,0). Das bedeutet, dass in der Regel Spieler mit höherem Handicap Index (HCPI) nicht an diesem Turnier teilnehmen dürfen.
Dennoch kann es vorkommen, dass die Spielleitung auch höhere HCPIs zulässt. Diese starten dann mit einem Playing Handicap auf Basis des Höchsthandicap (hier 36,0), selbst wenn das Course Handicap höher wäre.
Für die Handicapberechnung, wird das Ergebnis mit dem Course Handicap gewertet. Für die Turnierwertung zählt das Ergebnis, dass mit dem Playing Handicap erspielt wurde.
Handicap History Sheet:
Im Handicap History Sheet werden alle Ergebnisse unabhängig der Handicap-Relevanz aufgeführt. Anders als beim Scoring Record, in dem nur die maximal 20 jüngsten Ergebnisse aufgeführt werden, gibt es bei der Anzahl der aufgelisteten Ergebnisse im Handicap History Sheet keine Begrenzung.
Das Handicap History Sheet eines Spielers ist im DGV-Serviceportal einsehbar unter "Mein Club - Mitglieder / Funktionsträger - Handicap". Durch Klicken auf das in blauer Schrift dargestellte Handicap des Spielers öffnet sich das Scoring Record. Über die daneben angezeigten Reiter können Handicap History Sheet und Sonderrundenerfassung ausgewählt werden.
Spieler können ihr eigenes Handicap History Sheet nach der Registrierung in www.golf.de unter „Mein Bereich“ einsehen.
Handicap Index (HCPI):
Der Handicap Index beschreibt das Spielpotenzial eines Golfers. Dazu wird der Durchschnitt der (maximal) 8 besten aus den (maximal) 20 neuesten Ergebnisse berechnet. Durch die Nutzung der neuesten Ergebnisse, ist der Handicap Index aktuell, durch die Verwendung der jeweils besten Ergebnisse wird zudem das Potenzial des Spielers abgebildet, also die Spielstärke, die er mit seiner besten Leistung erzielen kann.
Für Spieler mit weniger als 20 Ergebnissen im Scoring Record, wird der Handicap Index auf Basis weniger Ergebnisse berechnet (vergl. Handicap-Regel 5.2a).
Handicap-Regeln:
Als Grundlage zur Errechnung der Handicap Indizes dienen die weltweit einheitlichen Handicap Regeln. Diese Handicap-Regeln werden durch die USGA (United States Golf Association) und den R&A (R&A Rules Limited) herausgegeben und durch den DGV für Deutschland übersetzt und angewendet.
Nur DGV-Mitglieder dürfen die Handicap-Regeln in Deutschland anwenden und sind somit exklusiv mit der der Ausrichtung Handicap-relevanter Turniere und registrierter Privatrunden betraut.
Handicap-relevant:
Ergebnisse können nur dann Handicap-relevant sein, wenn die Bedingungen aus Regel 2 der Handicap-Regeln beachtet werden, wie z.B.:
- - Einzel-Zählspiel (Zählspiel, Stableford, Maximum Score oder Par / Bogey)
- - 9 oder 18 Löcher (Wertung von 18-Löcher-Runden auch dann, wenn mindestens 10 Löcher gespielt worden sind)
- - Begleitung eines Zählers
- - Einhaltung der Offiziellen Golfregeln
- - Golfplatz mit gültigem Course Rating
Während der Monate Mai bis September muss jedes Einzel-Zählspiel-Turnier Handicap-relevant ausgerichtet werden. In allen anderen Monaten entscheidet die Spielleitung vor Erstellung der Ausschreibung, ob die Platzbedingungen ein Handicap-relevantes Spiel zulassen.
Handicap-relevante Bedingungen:
Handicap-relevante Bedingungen sind die zu erfüllenden Bedingungen auf dem Platz, auf dem gespielt wird, damit das Handicap-relevante Spiel möglich ist. Grundlage ist z.B. das Einhalten der Mindestlänge und die Kennzeichnung der verschiedenen Platzbereiche.
Handicap-relevantes Ergebnis:
Ein Handicap-relevantes Ergebnis kann nur in einer Handicap-relevanten Spielform erzielt werden. In Deutschland sind das Turniere und registrierte Privatrunden im Einzel-Zählspiel sowie in den Spielformen Stableford, Maximum Score und gegen Par / Bogey.
Jedes Handicap-relevante Ergebnis wird in das Handicap History Sheet des Spielers automatisch übertragen. Die jeweils neuesten zwanzig Ergebnisse werden zur Berechnung des Handicap Index zusätzlich auch noch in den Scoring Record des Spielers übernommen.
Handicap-Schläge:
Das Course Handicap gibt an, wie viele Handicap-Schläge ein Spieler für die Runde erhält. Beispiel: Bei einem Course Handicap von 20, erhält ein Spieler 20 Handicap-Schläge für die Runde. Sie werden entsprechend der durch den Club festgelegten Rangfolge (der Handicapverteilung) gleichmäßig über alle Bahnen verteilt, immer beginnend mit dem schwierigsten Loch, also das Loch, dem die Golfanlage die Handicapverteilung 1 zugewiesen hat. Den zweiten Handicap-Schlag erhält dieser Beispiel-Spieler somit an dem Loch mit der Handicapverteilung 2, usw.. Nachdem für jedes der 18 Löcher ein Handicap-Schlag zugewiesen worden ist, beginnt die Verteilung wieder an dem Loch mit der Handicapverteilung 1 (Achtung: nicht mit der Reihenfolge der Löcher verwechseln!).
So wird ermittelt, mit wie vielen Schlägen der Spieler das Loch beenden sollte, um Netto-Par zu erzielen. Bei einem Par-4-Loch, vom Club als das schwerste Loch eingestuft, erhält der Spieler demnach 2 Handicapschläge zu dem Par. Das bedeutet, der Spieler würde an diesem Loch mit sechs Schlägen sein Netto-Par erreichen.
Handicap-Überprüfung:
In Einzelfällen kann es vorkommen, dass ein Handicap Index das tatsächliche Spielpotenzial eines Golfers nicht genau widerspiegelt. Das ist z.B. dann möglich, wenn ein Spieler über einen längeren Zeitraum keine oder nur sehr wenige Handicap-relevante Ergebnisse erzielt hat oder aufgrund körperlicher Einschränkungen seine früher besseren Leistungen nicht mehr erzielen kann.
Durch das Durchschnittsverfahren des World Handicap Systems, ist eine notwendige Anpassung grundsätzlich nur bei Heraufsetzungen zu erwarten. Da für die Berechnung des Handicaps ohnehin nur die besten Ergebnisse genutzt werden, ist die Notwendigkeit einer Herabsetzung unwahrscheinlich.
Eine Überprüfung des Handicap Index kann jederzeit durch den Spieler oder den Handicapausschuss des Heimatclubs angefordert werden. Nach Ende einer Spielsaison wird zudem eine jährliche Überprüfung durch den DGV vorgenommen. Der DGV erstellt dazu Listen mit betroffenen Spielern und stellt diese dem jeweiligen Heimatclub vor der Anpassung der Handicaps zur Verfügung, um sie mit dem zuständigen Handicapausschuss besprechen zu können. Nur für Spieler mit einem Handicap von 2,0 oder niedriger erfolgt die Umsetzung auch ohne Zustimmung des Handicapausschusses im Heimatclub des Spielers.
Handicapverteilung:
Die Rangfolge der Schwierigkeit aller Spielbahnen eines Golfplatzes werden durch das DGV-Mitglied (also die Golfanlage) selbst festgelegt. Es werden dabei jeweils zusammenhängende neun Spielbahnen bewertet (Front-Nine / Back-Nine). Die mit der „1“ markierten Spielbahn beschreibt damit das schwierigste, mit „9“ das leichteste Loch der 9-Löcher-Runde. Bei 18-Löcher-Runden, muss grundsätzlich auf den ersten 9 Bahnen eine ungerade und auf den zweiten 9 Bahnen eine gerade Zuordnung erfolgen.
Siehe auch Merkblatt 3 Handicapverteilung zum Download.
Hard Cap:
siehe Cap-Verfahren
Hauptsaison:
Die Hauptsaison ist der Zeitraum vom 1. Mai bis 30. September. In dieser Zeit müssen alle Einzelturniere grundsätzlich Handicap-relevant gespielt werden.
Heimatclub:
Hat ein Spieler zeitgleich das Spielrecht auf mehreren Golfanlagen, muss er eine der Anlagen als Heimatclub benennen. Die Mitgliedschaften in weiteren Golfclubs gelten im Sinne der Handicap-Regeln als Zweitmitgliedschaften. Der Heimatclub unterstützt den DGV bei der Führung, Überprüfung und Anpassung des Handicap Index und ist für das Erfassen von Auslandsergebnissen zuständig.
Die Entscheidung, welches DGV-Mitglied der Heimatclub sein soll, trifft allein der Spieler. Er muss dies eindeutig erklären und bei einem Wechsel des Heimatclubs alle Golfclubs, in denen er eine Mitgliedschaft unterhält, darüber informieren, welcher seiner Clubs als Heimatclub fungieren soll.
Der Spieler ist ausschließlich für die Mannschaft seines Heimatclubs berechtigt, in Mannschaftsmeisterschaften und Liga-Spielen anzutreten. Voraussetzung hierfür ist, dass die jeweilige Golfanlage seit 1. Januar des betreffenden Jahres ununterbrochen als Heimatclub des Spielers fungiert hat.
Junior-Tees:
Junior Tees sind dazu gedacht, mit dem Golfsport beginnenden Kindern auf verkürzten Spielbahnen und ohne zu viele Erschwernisse, von Anfang an Spaß und Erfolgserlebnisse auf der Runde zu ermöglichen.
Es handelt sich um einen Handicap-relevanten Platz, der den Bestimmungen der Handicap Regeln bezüglich der Gesamtlängen und Lochlängen entsprechen muss.
Als Junior-Tees werden häufig grüne Abschläge verwendet. Diese können sowohl auf vorderen Abschlägen bei kürzeren Löchern als auch am Rand des Fairways gesteckt werden. Wichtig ist, dass in allen Fällen, ein Vermessungspunkt unverrückbar im Erdreich eingelassen wird, der als Startpunkt der Längenmessung dieses Abschlages gilt.
Mindestlänge: 688 Meter je 9 Löcher (verbindlich - bis Ende 2023 waren mind. 1.375 m Voraussetzung)
Par-3-Löcher: ideal 80 – 150 Meter (Empfehlung)
Par-4-Löcher: ideal 220 – 280 Meter (Empfehlung)
Par-5-Löcher: für Kinder nicht sinnvoll (Empfehlung)
Bahnlängen zwischen 190 und 220 Metern sollten vermieden werden, da in diesem Bereich für Damen (Mädchen) und Herren (Jungen) unterschiedliche Pars gelten würden.
Das Course Rating der Junior-Tees ist für DGV-Mitglieder kostenlos. Um Course Rating für die grünen Abschläge kalkulieren zu können ist lediglich die Vermessung der Abschläge und das Erfassen der Längen in ein Vermessungsprotokoll erforderlich (siehe DGV-Serviceportal - Golfregularien - Platzbewertung - Platzvermessung - Vermessungsprotokoll im Anhang der Erklärungen zur Vermessung).
Kalkulierter Handicap Index:
Der kalkulierte Handicap Index entspricht dem Handicap, dass der Spieler sich aufgrund der erzielten Ergebnisse erspielt hat. Es gibt zwei Verfahren, die eine Abweichung des kalkulierten Handicap Index vom aktuellen Handicap Index (also dem für die Turnierwertung genutzten Handicaps) verursachen können:
"26,5-Bremse": Zwischen Handicap 54 und 26,5 werden nur Unterspielungen automatisch gewertet, so dass der kalkulierte Handicap Index höher sein kann, als der aktuelle Handicap Index des Spielers.
Low Handicap Index: Sobald für einen Spieler 20 Ergebnisse im Scoring Record erfasst sind, wird der Low Handicap Index berechnet. Über das dadurch angewendete Cap-Verfahren (siehe Cap-Verfahren) kann ebenfalls eine Differenz zwischen dem aktuellen und dem kalkulierten Handicap Index entstehen.
Landesgolfverband (LGV):
Zwölf Landesverbände regeln auf regionaler Ebene die sportlichen Belange des Golfsports in Deutschland.
Die Aufgabengebiete der Verbände sind im Einzelnen:
- - die Pflege, Förderung und Verbreitung des Golfsports, insbesondere bei Jugendlichen
- - die Pflege der sportlichen Beziehungen innerhalb der Golfclubs und Golfanlagen
- - ausgewählte Aufgaben im Rahmen der Handicap-Regeln in Kooperation mit dem DGV
- - die Durchführung von Turnieren, die Bildung von Mannschaften und Kadern
- - die Abhaltung von Lehrgängen und Kursen für Golfspieler und Amateurtrainer der ordentlichen Mitglieder, die Aus- und Fortbildung insbesondere von Spielleitern
- - mannigfaltige Aufgaben mit regionalem Bezug zu verantworten und wichtige Aufgaben in der Verbandsstruktur des DGV wahrzunehmen
- - der Austausch von Informationen und Hinweisen zur Beachtung rechtlicher und steuerrechtlicher Vorschriften untereinander und mit den anderen Landesgolfverbänden sowie insbesondere mit dem Deutschen Golf Verband e. V.
- - die Pflege der Traditionen und der derzeitigen Praxis des Golfsportes unter Beachtung der nationalen und internationalen Regeln
- - die Notwendigkeit zu entscheiden, während der Hauptsaison mit Besserlegen zu spielen.
Loch nicht beendet / nicht eingelocht:
Wenn ein Spieler an einem Loch abschlägt, den Ball aber nicht einlocht, wird für die Berechnung des Handicaps ein Netto-Doppelbogey gewertet. Gleiches gilt, falls bis zum Einlochen eine höhere Schlagzahl als ein Netto-Doppelbogey benötigt wird. Das Netto-Doppelbogey ist damit das höchstmögliche Ergebnis für die Handicapberechnung pro Loch.
Netto-Doppelbogey = Par + Handicapschläge + 2
Das Netto-Doppelbogey gilt aber nur für die Berechnung des Handicap Index. Für die Turnierwertung / Ergebnisliste in einem Zählspiel wird die tatsächlich benötigte Schlagzahl gewertet(vergl. Handicap-Regeln 3.2 und 3.3).
Low Handicap Index:
Der Low Handicap Index wird ausschließlich für die Berechnung des Cap-Verfahrens benötigt. Es ist der niedrigste Handicap Index, den der Spieler in den 365 Tagen vor dem jüngsten Handicap-relevanten Ergebnis in seinem Scoring Record hatte. Er wird nur für Spieler mit 20 Ergebnisse im Scoring Record ermittelt. Mit Hilfe des Low Handicap Index und
des damit berechneten Cap-Verfahrens wird bei schlechteren Ergebnissen aufgrund einer vorübergehenden Formschwäche, das zu schnelle Ansteigen des Handicap Index verhindert (vergl. Handicap-Regel 5.7).
Maximum Score:
Der Maximum Score ist eine Spielform des Einzel-Zählspiels, die für Handicap-relevante Ergebnisse genutzt werden kann. Es ist eine Zählspielform, bei der die Spielleitung ein maximales Loch-Ergebnis vorgibt (Bsp.: 8 auf einem Par 3, 9 auf einem Par 4 und 10 auf einem Par 5) (siehe Golfregeln 21.2).
Messpunkt:
Der Messpunkt ist ein in den Boden eingelassener, unverrückbarer Punkt, der als Startpunkt zur Vermessung einer Spielbahn genutzt wird. Wichtig: Dieser jederzeit sichtbar ist, weshalb dieser auf dem Abschlagsbauwerk zu verankern und vom Greenkeeping freizuschneiden ist. Ist ein Messpunkt nicht sichtbar, oder nicht vorhanden, ist die Vermessung des Loches unvollständig und kann dazu führen, dass nicht länger Handicap-relevant gespielt werden kann (siehe auch DGV-Serviceportal - Golfregularien - Platzbewertung - Platzvermessung - Messpunkt einer Golfbahn).
Mitglieder mehrerer Golfclubs:
siehe Heimatclub
Nebensaison:
Als Nebensaison gelten alle Monate, die nicht zur Hautsaison zählen (Oktober bis April). In dieser entscheiden die Verantwortlichen der Golfanlagen darüber, ob eine Runde Handicap-relevant gespielt wird oder nicht. Die Entscheidung muss vor Beginn der Runde getroffen werden und gilt in einem Turnier einheitlich für alle Teilnehmer.
Netto:
Während bei der Brutto-Wertung der Spieler gewinnt, der die Runde mit den wenigsten Schlägen beendet hat, wird bei der Netto-Wertung das bereits zuvor gezeigte Spielpotenzial des Spielers in Form des Handicaps in die Wertung mit einbezogen. In der Netto-Wertung kann somit ein Anfänger mit einem hohen Handicap ein besseres Ergebnis erzielen, als der geübte Golfer, der sich bereits einen niedrigen Handicap Index erspielt hat. Erreicht wird dies durch das Course Handicap, das sich jeder Spieler von seinem Ergebnis pro Loch abziehen darf. Je höher der Handicap Index des Spielers, desto höher ist auch das Course Handicap.
Beispiel: Spieler A mit Course Handicap 20 spielt 92 Schläge und Spieler B mit Course Handicap 10 spielt 85 Schläge. Im Brutto gewinnt Spieler B (mit 85 Schlägen im Gegensatz zu 92 Schlägen von Spieler A), In der Netto-Wertung gewinnt hier jedoch Spieler A (von den ausgeführten 92 Schlägen darf er sich Course Handicap 20 abziehen = 72 Schläge Netto, Spieler B hingegen nur 85 Schläge – Course Handicap 10 = 75 Schläge).
Netto-Doppelbogey:
Das Netto-Doppelbogey ist in den Handicap Regeln der für den Golfspieler wichtigste Bestandteil. Da das WHS nur Zählspielergebnisse zur Handicapberechnung heranzieht, benötigen die Spieler eine lochweise Deckelung (wie auch im Stableford mit 0 Punkten bekannt). Dies ist das Netto-Doppelbogey. Es deckelt nicht beendete Löcher oder Löcher mit mehr Schlägen als Netto-Doppelbogey auf dieses maximale Lochergebnis.
Netto-Doppelbogey = Par + Handicapschläge + 2
Für die Turnierwertung / Ergebnisliste in einem Zählspiel wird die tatsächlich benötigte Schlagzahl gewertet (vergl. Handicap-Regel 3.1b).
Netto-Par:
Netto-Par ist das Ergebnis auf einem Loch, das dem Par des Lochs zuzüglich der dortigen Handicap-Schläge entspricht.
Netto-Par = Par + Handicapschläge
Das Netto-Par wird immer dann benötigt, wenn eine Runde aufgrund der Entscheidung der Spielleitung nicht beendet werden konnte. Es wird dann zum Auffüllen einer unvollständigen Runde zu einem 18 Löcher Ergebnis genutzt (vergl. Handicap-Regel 3.2).
Nicht beendete Runde / No – Return
-
Eine festgesetzte Runde kann über 9 oder 18 Löcher ausgeschrieben sein. Wenn eine über 9 Löcher ausgeschriebene Runde nicht beendet wird, kann dieses Ergebnis nicht gewertet werden. Das gilt unabhängig von dem Grund für die Nichtbeendigung. Hat ein Spieler die Runde ohne einen sachlich gerechtfertigten Grund abgebrochen (die Einschätzung liegt im Ermessen der Spielleitung), so kann hierfür ein Penalty Score eingetragen werden.
Wird eine über 18 Löcher ausgeschriebene Runde nicht beendet, ist zunächst die Anzahl der gespielten Löcher relevant. Wenn weniger als 10 Löcher beendet worden sind, kann das Ergebnis nicht gewertet werden. Bei 10 oder mehr gespielten Löchern, wird das Ergebnis auf ein 18- Löcher-Ergebnis hochgerechnet.
Ohne sachlich gerechtfertigten Grund werden die nicht gespielten Löcher mit Netto-Doppelbogeys aufgefüllt. Zusätzlich kann auch hier noch ein Penalty Score vergeben werden. Ist die Nichtbeendigung hingegen sachlich gerechtfertigt, dann wird grundsätzlich mit Netto-Par aufgefüllt (Ausnahme: Bei 10 bis 13 gespielten Löchern, wird ein Netto-Bogey und der Rest mit Netto Pars aufgefüllt).
Par:
Par bezeichnet die von einem Scratch-Spieler erwartete Schlagzahl auf einem Loch, wobei für das Spiel auf dem Grün jeweils zwei Schläge angenommen werden. Das Par wird im Rahmen des Course Ratings aufgrund der effektiven Spiellänge eines Lochs ermittelt.
Grundsätzlich gelten folgende Längen:
Par Damen Herren
3 bis 200 m bis 240 m
4 180 – 380 m 220 – 450 m
5 340 – 550 m 415 – 650 m
6 ab 520 m ab 610 m
Wenn bei Überschneidungen der Lochlängen hat das DGV-Mitglied die Möglichkeit, das Par zu wählen. Üblicher Weise wird das nur für vordere Abschläge bzw. hintere Abschläge und nicht für die Standardabschläge genutzt (vergl. Handicap-Regeln Anhang F).
PCC (Playing Condition Calclulation):
siehe Course-Rating-Korrektur
Penalty Score:
Der Penalty Score ist ein fiktives Ergebnis, das die Spielleitung einem Spieler in den Scoring Record eintragen wird, wenn dieser sein Ergebnis nicht eingereicht oder seine Runde eigenverantwortlich und nicht begründet abgebrochen hat.
Ein Penalty Score soll nicht allein aus disziplinarischen Gründen vergeben werden. Ein Penalty Score begründet sich immer aus einer gespielten Runde und soll nur dann eingetragen werden, wenn die Spielleitung den Verdacht hat, dass sich der Abbruch allein aus versuchter Handicap-Manipulation begründet (Bsp.: Spieler reicht nur gute Auslandsergebnisse ein und meldet die schlechten nicht) (vergl. Handicap-Regel 7.1b).
Pflichten des Spielers:
Um in Turnieren ein Fairplay zu gewährleisten, muss jeder Handicap Index so genau wie möglich dem Spielpotenzial des Spielers entsprechen. Um dies zu gewährleisten, sollte jeder Spieler so viele Handicap-relevanten Ergebnisse, wie möglich erzielen. Diese müssen immer nach den Golfregeln und Handicap-Regeln gespielt werden. Als Selbstverständnis gilt außerdem, dass jeder Spieler auf jedem Loch versucht, das für ihn bestmögliche Ergebnis zu erzielen. (Vergl. Handicap-Regeln Anhang A).
Platzerlaubnis / Platzreife:
Mit einer Platzerlaubnis erteilt der Hausrechtsinhaber einer Golfanlage einem Anfänger das Recht auf dem eigenen Platz spielen zu dürfen. Für jede Golfanlage kann dabei individuell entschieden werden, welche Voraussetzungen ein Anfänger für das Spiel auf dem Platz erfüllen muss. Eine Übertragbarkeit auf andere Golfanlagen ist nur bei einem einheitlichen Prüfungsstandard gegeben, wie innerhalb von Deutschland durch die DGV-Platzreife und das DGV-Kindergolfabzeichen.
Mit Erlangen der Platzerlaubnis wird dem Mitglied eines Golfclubs in der Regel Handicap Index 54,0 zuerkannt. Einigen Anfängern gelingt es bereits in der Platzreifeprüfung, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In dem Fall beginnen sie direkt mit einem entsprechend niedrigeren Handicap Index.
Playing Condition Calculation (PCC):
Siehe Course-Rating-Korrektur
Playing Handicap:
Das Playing Handicap entspricht meistens dem Course Handicap. Nur wenn eine Ausschreibung vorgibt, dass nicht mit vollem Handicap gespielt wird (z.B. Scramble) wird das Course Handicap um das anteilige Handicap angepasst. Das Playing Handicap gibt die tatsächliche Anzahl von Schlägen an, die der Spieler auf der zu spielenden Runde erhält oder gewährt. Dies gilt allein für die Turnierwertung. Für die Handicapberechnung muss der tatsächliche Handicap Index des Spielers genutzt werden.
Professional (Pro):
Für Professionals wird in der Regel kein Handicap Index geführt, da sich Spieler dieses Leistungsniveaus in Brutto-Wertungen messen, bei denen ein Handicap nicht berücksichtigt wird. Auf Wunsch des Professionals kann im World Handicap System jedoch auch für Pros ein Handicap Index geführt werden. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem Golfclub. Die Handicap-Regeln für Professionals entsprechen denen für Amateure.
Qualifizierte elektronische Scorekarte (QeSc)
Neben der Scorekarte aus Papier lassen die Golfregeln zu, dass auch eine elektronische Erfassung der Lochergebnisse erfolgen kann. Hier sind nur durch den DGV lizensierte Produkte zugelassen, da nur bei diesen Anbietern sichergestellt werden kann, dass alle notwendigen Regelungen eines elektronischen Scorings beachtet werden.
Registrierte Privatrunde (RPR):
Eine registrierte Privatrunde ist eine vorab angemeldete Runde, die Handicap-relevant gespielt wird. Sie kann sowohl in Deutschland als auch im Ausland gespielt werden. Die Runde muss vor Beginn im Heimatclub oder bei der gastgebenden Golfanlage angemeldet und unter Beachtung aller Kriterien für Handicap-relevantes Spiel absolviert werden. Es bestehen keine Beschränkungen in Bezug auf den Handicap Index des Spielers oder die Häufigkeit von registrierten Privatrunden.
Ergebnisse aus registrierten Privatrunden bei einem DGV-Mitglied werden über das Intranet übertragen. Ergebnisse aus dem Ausland müssen durch den Heimatclub eingetragen werden. Dazu muss sichergestellt sein, dass alle Kriterien für Handicap-relevantes Spiel erfüllt waren und dass alle notwendigen Angaben zur Erfassung des Ergebnisses vorliegen. In der Regel ist dies am einfachsten zu gewährleisten, indem die Original-Scorekarte mit Stempel, Unterschrift, Platz- und Kontaktdaten der gastgebenden Golfanlage eingereicht wird (vergl. Handicap-Regel 2.1a sowie Definition Registrierte Privatrunde).
Score Differential (SD):
Der Score Differential beschreibt den Unterschied zwischen dem gewerteten Bruttoergebnis (GBE) und dem Course-Rating-Wert, bereinigt um den Slope-Wert des gespielten Platzes. Dieser Wert zeigt die Spielstärke des Spielers in der gespielten Runde und wird, wie auch der Handicap Index in einem Dezimalwert ausgedrückt und zur Durchschnittsberechnung verwendet. Je kleiner der Score Differential, desto besser das Ergebnis des Spielers. Bei einem vollen Scoring Record (20 Ergebnisse), errechnet sich der Handicap Index als Mittelwert der besten acht Score Differentials.
SD = (113 / Slope) x (GBE – Course Rating – CR-Korrektur)
(Siehe Handicap-Regel 5.1)
Scorekarte:
Die Scorekarte wird üblicher Weise bei Zählspielformaten genutzt um das Ergebnis eines Spielers einzutragen. Um Handicap-relevant spielen zu können, bedarf es einer zuvor ausgedruckten Scorekarte. Obwohl der Zähler den Score des Spielers einträgt, liegt es in der Verantwortung des Spielers, die Einträge gründlich zu prüfen und vor Einreichung bei der Spielleitung zu unterschreiben (vergl. Golfregel 3.3b).
Statt der Papierform einer Scorekarte können Ergebnisse, je nach Angebot einer Golfanlage, auch elektronisch erfasst werden (QesC).
Scoring Record:
Das Scoring Record enthält alle Handicap-relevanten Ergebnisse, die für die Berechnung des Handicap Index eines Spielers genutzt werden. Es werden die jeweils 20 neuesten Ergebnisse eingetragen. Sobald der Spieler ein neues Ergebnis erzielt, entfällt das bisher älteste, also das dann 21. Ergebnis im Scoring Record. Bei weniger als 20 Ergebnissen im Scoring Record, wird dieses solange aufgefüllt, bis es vollständig mit 20 Ergebnissen gefüllt ist.
Scratch-Spieler:
Ein Scratch-Spieler ist ein sehr guter Golfer mit einem Handicap Index von etwa 0,0. Die Definition eines Scratch Spielers ist ausschließlich für die Ermittlung des Course Rating Wertes notwendig
Slope-Wert:
Der Slope-Wert kennzeichnet die verhältnismäßige Platzschwierigkeit für einen Bogey-Spieler (Spieler mit Handicap Index von etwa 20,0 (Herren) / 24,0 (Damen)) im Vergleich zu einem Scratch-Spieler. Dieser Wert wird für die Berechnung des Course Handicaps verwendet. Der Slope-Wert ist somit keine feste Größe, sondern nur eine Verhältniszahl, die allein betrachtet keine Aussagekraft über die Schwierigkeit eines Golfplatzes hat.
(vergl. Handicap-Regeln Anhang G).
Soft Cap:
siehe Cap
Spieler-Identifikationsnummer (Spieler-ID):
Die Spieler-ID ist eine individuelle Kennzahl, die jedem Spieler automatisch zugewiesen wird, sobald er spielberechtigtes Mitglied in einem Club oder einer Betreibergesellschaft wird. Über diese Kennzahl werden die Handicap-Daten eines Spielers verwaltet. In Deutschland ist jede Spieler-ID zwölfstellig und beginnt mit 49… (nicht zu verwechseln mit der clubinternen Mitgliedsnummer).
Nach Beendigung der Mitgliedschaft in Deutschland, bzw. nach Beendigung der Handicapführung (z.B. durch Änderung der aktiven in eine passive Mitgliedschaft), bleiben die Handicap-Daten für vier Jahre gespeichert. Bei Wiedereintritt in einen Golfclub innerhalb dieser vier-Jahres-Frist werden die Handicap-Daten übernommen und weitergeführt. Der neue Club benötigt dazu folgende zuletzt gespeicherte Daten:
- Vor- u. Nachname (in identischer Schreibweise – bitte auch auf Bindestrich und Apostroph achten)
- Geschlecht
- Geburtsdatum
- Postleitzahl
Um die Daten wieder zu aktivieren, müssen sie zunächst so erfasst werden, wie sie bei der letzten Mitgliedschaft gespeichert gewesen sind. Zwischenzeitlich erfolgte Änderungen können nachträglich durch den neuen Club vorgenommen werden (z.B. ein anderer Nachname oder der Wunsch, den Vornamen anders zu schreiben, wie etwa „Maximilian“ statt „Maxi“). Da schon die Änderung eines Bindestrichs oder Apostrophs für das Auffinden der gespeicherten Daten relevant ist, hilft es dem neuen Club sehr, wenn Sie bei der Anmeldung dort noch einen früheren Mitgliedsausweis vorlegen können.
Spielvorgabe:
siehe Course Handicap
Spielvorgabentabelle:
siehe Course-Handicap-Tabelle
Stableford:
Das Zählspiel nach Stableford ist eine Spielform des Einzel-Zählspiels nach Regel 21.1 der Offiziellen Golfregeln, das für Handicap-relevante Spiele genutzt werden kann. Während im früheren EGA-Vorgabensystem die Vorgabenfortschreibung aufgrund der erzielten Stablefordpunkte erfolgt ist, sind diese im World Handicap System für die Handicapführung nicht relevant.
Stammblatt:
siehe Scoring Record
Turnierabbruch
Siehe: Nicht beendete Runde / No return
Unvollständige Runde:
Siehe: Nicht beendete Runde / No Return
United States Golf Association (USGA):
Die USGA ist gemeinsam mit dem R&A Herausgeber der Offiziellen Golfregeln und der Handicap-Regeln.
Vermessungsprotokoll:
Bevor das Handicap-relevante Spiel auf einem Golfplatz möglich ist, muss eine Course Rating für den Platz erstellt werden. Dazu muss der Platz zunächst vermessen werden. Auf jeder Bahn wird dafür ein Startpunkt festgelegt und von dort bis zur Mitte des Grüns gemessen. Die Vermessung muss durch einen geschulten Vermesser nach den Richtlinien zur Vermessung von Golfplätzen ausgeführt und protokolliert werden (siehe DGV-Serviceportal).
Für jede Abschlagsfarbe muss ein gesondertes Vermessungsprotokoll ausgefüllt und an den DGV übermittelt werden. Ein Blanko-Vermessungsprotokoll steht im Serviceportal zur Verfügung unter Golfregularien – Platzbewertung – Platzvermessung und dort im Artikel „Messverfahren und Protokollierung“.
Vorgabenklasse:
Klassifizierung im früheren EGA-Vorgabensystem. In dem seit 2020 gültigen WHS ist diese Klassifizierung unbekannt.
Vorgabenstammblatt:
siehe: Scoring Record
Vorgabenwirksam:
Siehe: Handicap-relevant
Winterregel:
Siehe: Besserlegen
World Handicap System (WHS):
Siehe: Handicap-Regeln
Zuständigkeitsbereich:
Der Zuständigkeitsbereich, für den der DGV zur Anwendung der Handicap-Regeln lizenziert ist, umfasst Deutschland sowie DGV-Mitglieder, die ihren Golfplatz im Ausland haben.