
Golf & Biodiversity Symposium in Paris | © Petra Himmel
Von Petra Himmel
Mit einer Investition von insgesamt 100 Millionen Pfund ist der R&A der größte Unterstützer des Themas Golf Development auf internationaler Ebene.
„Auch aus deutscher Sicht war dies eine sehr informative Veranstaltung“, beurteilte Marc Biber als Abteilungsleiter Umwelt, Platzpflege und Nachhaltigkeit die Konferenz, die das Thema Biodiversität aus drei Blickwinkeln beleuchtete: Wie gelingt bei Sportevents der Schutz von hochwertigen Flächen ohne die Qualität der Sportanlage zu mindern? Wie können der Golfsport und die Wissenschaft gewinnbringend beim Thema Biodiversität zusammenarbeiten? Der letzte Bereich unter dem Titel „Rethinking Golf“ befasste sich vor allem mit der Tatsache, dass der Golfsport durch die stärkere Einbindung des Faktors Natur positive Auswirkungen nicht nur auf die körperliche sondern auch auf die mentale Gesundheit der Spieler haben kann.
Der Blick auf die Biodiversitäts-Programme des Französischen Golfverbandes zeigte dabei, dass in allen drei Segmenten auf Golfanlagen viel Positives geschafft werden kann. Durch eine Kooperation mit dem Nationalen Museum für Naturgeschichte wurde in Frankreich im Rahmen eines Zertifizierungsprogrammes inzwischen eine Datenbank mit 67.000 Daten zu gefundenen Pflanzen, Tieren und Insekten erstellt. Außerdem wurden bei 216 beteiligten Golfanlagen insgesamt 16.100 Lebensräume erfasst. Die Kooperation, so der Präsident des Französischen Golfverbandes Pascal Grizot, sei dabei keineswegs immer einfach gewesen, da die Erwartungshaltung von Wissenschaftlern und einem Golfverband zu Beginn nicht immer identisch gewesen sei. „Wenn man als Institution anerkannt werden und glaubwürdig sein will“, sei eine Zertifizierung durch Experten aber unerlässlich, so Grizot.
„Die Dokumentation der Daten ist auch für uns zunehmend wichtig“, stellt Marc Biber mit Bezug auf den deutschen Golfsport fest. „Mit dem Projekt GolfBiodivers in Zusammenarbeit mit vier renommierten Universitäten sowie dem Bundesamt für Naturschutz gelingt es uns inzwischen, bei einem Teil der Golfanlagen Daten zu erheben.“ Auf Dauer sei es aber wichtig durch die Einbindung von einfachen Monitoring-Tools eine möglichst effektive Datenerhebung zu gewährleisten, die für mehr Clubs sowohl vom Arbeitsaufwand als auch preislich gut umsetzbar sei.
Letztlich, auch das wurde bei dem Symposion „Golf & Biodiversity“ deutlich, spielt vor allem die Kommunikation der Projekte und Programme eine wesentliche Rolle. Der Französische Golfverband zum Beispiel veranstaltet mit seinen Golfanlagen in diesem Jahr zahlreichen Open Biodiversity Days, bei denen alle Interessierten aus der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit haben, sich über Lebensräume, Pflanzen, Tiere und Insekten zu informieren. Gleichzeitig besteht bei dieser Gelegenheit für das Management der Golfanlagen die Möglichkeit, die eigenen Mitglieder stärker beim Thema „Förderung der Artenvielfalt mitzunehmen.“
„Inspirierend“, so fand Marc Biber, am Ende der Konferenz sei dieser Austausch auf alle Fälle gewesen. Die stärkere Einbindung des Themas Natur in den Betrieb könne auf Dauer auch für deutsche Golfanlagen nur von Vorteil sein.