Das Thema Wasser auf Golfanlagen ist immer präsent und wechselt anteilmäßig zwischen zu viel Niederschlagswasser und Trockenphasen. Ein Großteil der Golfanlagenbetreiber ist gut auf die klimatischen Anforderungen vorbereitet. Ein Dank gilt den Teilnehmenden, die mit Ihrem Wissen und den Daten zu dem aussagekräftigen Ergebnis beigetragen haben. 132 Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik entsprechen einer Rücklaufquotevon 18,67 Prozent die unter Umfrageexperten als gut bewertet wird.
Die durchschnittliche 18 Löcher Golfanlage verfügt über eine mittlere Gesamtfläche von rund 68 Hektar und 25 Prozent dieser Gesamtfläche werden im Bedarfsfall bewässert.
Die genutzten Wasserressourcen setzen sich sehr vielseitig zusammen wie zum Beispiel gesammeltes Regen- und Oberflächenwasser. Die Sammlung von Regenwasser in Vorratsteichen nimmt immer stärker zu und bei 51 Prozent der Anlagen wird Niederschlagswasser aufgefangen und zur Bewässerung genutzt. Die Verwendung von Grundwasser ist auf 80 Prozent der teilnehmenden Anlagen ein Bestandteil der Beregnungswasserversorgung, hier sind die Entnahmen zum Schutz des Grundwassers rückläufig. Die Beregnungswasserbereitstellung ist an wasserrechtliche Genehmigungen gebunden, über die die Nutzer und Betreiber verfügen und im regelmäßigen Kontakt mit den regionalen Wasserbehörden stehen.
Die Ergebnisse der Umfrage, aber auch die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre, zeigen, dass trotz gestiegener klimatischer Ansprüche die benötigten Beregnungswassermengen auf den Golfanlagen leicht rückläufig sind. Grundlage hierfür ist die erfolgreiche Arbeit im Greenkeeping mit einer wassersparenden, bedarfsgerechten und lebenserhaltenden Bewässerung der Gräser. Die Bausteine hierfür sind eine örtliche Wetterstation, die Einbindung der Evatranspirationsrate sowie Bodenfeuchtemessungen, die bei der täglichen Festlegung der Wassergabe als Grundlage genutzt werden.
Die Wasserspeicherkapazitäten auf den Anlagen nehmen stetig zu.
Die Auswertung zeigt allerdings, dass ein Drittel der Golfanlagen über keine bzw. nicht ausreichende Wasserspeicherkapazitäten verfügen.
Bei der Frage „Planen Sie in den nächsten Jahren Investitionen in Ihre Beregnung“ wird deutlich, dass 73 Prozent die Modernisierung der Beregnungstechnik anvisiert.
51 Prozent der Anlagen planen den Bau von Speicherteichen, in denen Regenwasser oder alternative Wasserressourcen (Grauwasser) gesammelt werden können. Die Erfahrungen der Praxis zeigen auch, dass die Verwendung von gereinigtem Abwasser zunimmt.
Ein wesentlicher Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Grundwasserneubildung leisten die Golfanlagen, wie aus der nachfolgenden Grafik deutlich wird.
Bei dem Thema „Starkregenereignisse und Hochwasserschutz“ wird deutlich, dass nur ein geringer Teil der Anlagen gut vorbereitet ist. Hierfür sind regionale Überflutungskarten zu sichten, Retentionsräume und Speichermöglichkeiten für Regenwasser zu schaffen. Wichtig ist: „Müssen uns viel stärker auf Überflutung und Trockenheit vorbereiten“
Die Umfrage macht deutlich, dass eine Anpassung der Golfplatzbewässerung auf die klimatischen Veränderungen auf vielen der Golfanlagen erfolgt ist, jedoch für einige Anlagen große Herausforderungen bevorstehen.
Andreas Klapproth
Leiter DGV Arbeitskreis Bewässerung