
Lebensraum Golfplatz - Wir fördern Artenvielfalt. So lautet das Bekenntnis vieler Golfanlagen. (Foto DGV)
Bis zum 3. Februar haben 117 Golfanlagen ihr Interesse bekundet.
Im Mittelpunkt des Projektes steht ein Vorher-Nachher-Vergleich aufzuwertender Flächen auf Golfanlagen und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Ökosystemleistung von Golfanlagen. Mit dieser Information informieren wir Sie zu Zielen und Eckpunkten, um Sie in die Lage zu versetzen, ihr Interesse an einer Teilnahme bekunden zu können.
Naturschutz ist gerade in der heutigen Zeit ein allgegenwärtiges und globales Thema, und die starken Rückgänge der Artenvielfalt und vieler Lebensräume in weiten Teilen Mitteleuropas sind in den Medien stetig präsent. Diese Biodiversitätskrise erfordert ein koordiniertes Handeln aller Landnutzer mit dem Ziel des verbesserten Schutzes und der Wiederherstellung artenreicher, multifunktionaler Kulturlandschaften. Golf in Deutschland ist in dieser Hinsicht seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachgekommen und hat mit dem DGV-Umweltprogramm Golf&Natur und der Biodiversitätsinitiative „Lebensraum Golfplatz“ vielbeachtete Meilensteine entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Dies hat auch in Politik und Verwaltung Beachtung gefunden. Hieran wollen wir anknüpfen und ein weiteres starkes Signal setzen.
Positiver Bescheid zum Fördermittelantrag im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt in Kürze erwartet
Der DGV hat zusammen mit vier universitären Partnern (München, Freiburg, Münster, Kiel) einen Fördermittelantrag im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht. Titel des Projekts: Biodiversitätseffekte einer ökologischen Aufwertung von Golfanlagen – ein Baustein der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. In dem anwendungsbezogenen Forschungsprojekt sollen bundesweit Flora, Fauna und landschaftliche Effekte von 64 Golfplätzen untersucht und anschließend durch gezielte Maßnahmen optimiert werden. Die Ergebnisse sollen Vorbildcharakter haben und gepaart mit intensiven Kommunikationsmaßnahmen dafür sorgen, dass der unverzichtbare Beitrag der Golfplätze zur biologischen Vielfalt noch deutlicher wird. In Kürze erwarten wir den positiven Bescheid zur Umsetzung des Vorhabens.
Zur konkreten Verbesserung der Biodiversität auf Golfanlagen in Deutschland ist folgendes Vorgehen geplant:
- Landschaftsanalyse der Biodiversität von 32 Golfanlagen
- Einrichtung eines „Bausatzes“ aus aufgewerteten Flachlandmähwiesen, Blühstreifen, Säumen und Gebüschen auf diesen Anlagen
- Untersuchung von Effekten des „Biodiversitätsbausatzes“ auf Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse
- Umsetzung der Ergebnisse in einer Aufwertungsplanung für weitere 32 Golfanlagen
Parallel dazu sollen Schulung von Golfplatzpflegepersonal, Vernetzung mit anderen Sportanlagen, Gemeinden und Verbänden, Umweltbildung für Schulklassen und Öffentlichkeitsarbeit zu Biodiversität auf Golfanlagen dafür sorgen, dass die Ergebnisse der ökologischen Aufwertung vor Ort und bundesweit in die Breite getragen und verstetigt werden.
Eine weitere gute Nachricht ist, dass Sie mit Ihrer Golfanlage Teil dieses Leuchtturmprojekts werden können. Im Rahmen des Projekts werden Sie nämlich über angepasste, standortgerechte Fördermöglichkeiten unterstützt, da Kosten für Anlage und Pflege von Blühstreifen, Waldsäumen und Gebüschen erstattet werden.
Eckpunkte für Aufnahme in GolfBiodivers
Folgende Eckpunkte müssen bei Aufnahme einer Golfanlage in das Vorhaben „GolfBiodivers“ erfüllt sein. Sie sind zentraler Bestandteil einer Gestattungsvereinbarung, die zu gegebener Zeit von der TU München als Vorhabenkoordinator und der jeweiligen Golfanlage zu unterzeichnen ist:
- Nachweis ausreichend vorhandener Fläche in einer Größe von insgesamt mindestens einzeln oder zusammenhängend 1 ha für die Durchführung der Aufwertungsmaßnahmen und mindestens gleichgroße Flächen für zu unterlassende Maßnahmen. Die Maßnahmenflächen sollten idealerweise abseits der Hauptspielbereiche liegen
- Bereitschaft, folgende Maßnahmen durchzuführen: Aufwertung von Hardroughs durch angepasste Mahd, Anlegung von Blühwiesen, Blühstreifen und Säumen mit Regiosaatgut sowie Aufwertung von Hecken und Gebüschen nach Anleitung der Forschungsinstitute
- Durchführung der vorgeschlagenen Maßnahmen einschließlich deren Erhaltung und Pflegevorgaben für die Vorhabenlaufzeit von mindestens 6 Jahren sowie Verpflichtung die nicht aufgewertete Negativkontrolle im gleichen Zeitraum nicht zu verändern
- Zusage für eine interne (Mitgliederversammlung, Homepage) und externe Kommunikationsmaßnahme Artikel und Beiträge für örtliche Medien) sowie Darlegung von Aktionen, die zur Umweltbildung beitragen (Aktionen mit der Jugend, Mitgliedern und Gästen, Fotowettbewerbe etc.)
- Verbindliche Nennung eines für die Durchführung des Vorhabens Verantwortlichen (unterstützt durch Vorstand oder Geschäftsführung)
- Unterschrift des Antrages durch Vertretungsberechtige
Neben der Finanzierung Ihrer Maßnahmenumsetzung aus Projektmitteln, wird die intensive Öffentlichkeitsarbeit im Zuge des Projekts die lokale, regionale und nationale Akzeptanz des Golfsports fördern. Nicht zuletzt stellt die Teilnahme an dem Projekt „GolfBiodivers“ eine bundesweit sichtbare Auszeichnung Ihrer Golfanlage dar.
Nach Eingang des Bewilligungsbescheides werden die Ausschreibungsunterlagen an alle DGV-Mitglieder versandt.